In diesem Beitrag erfährst du, was hinter dem Begriff „KfW-Effizienzhaus-Sanierung“ steckt, welche Standards und Anforderungen gelten und wie du deine Sanierung effizient und gefördert umsetzt.
Ein Effizienzhaus ist ein energetischer Gebäudestandard für Wohngebäude, der deutlich über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgeht. Es beschreibt eine Bauweise und technische Ausstattung, die darauf ausgelegt ist, den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen langfristig zu senken. Die wichtigsten Faktoren dabei sind eine sehr gute Wärmedämmung und eine moderne, effiziente Anlagentechnik.
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bildet die rechtliche Basis für alle energetischen Anforderungen an Neubauten und Bestandsgebäude. Es definiert sogenannte Referenzgebäude, an denen sich die energetische Qualität eines real geplanten Hauses messen lässt. Zwei zentrale Bewertungskriterien sind:
Die KfW hat auf Grundlage des GEG eigene Effizienzhaus-Stufen eingeführt, die angeben, wie viel Prozent des Primärenergiebedarfs ein Gebäude im Vergleich zum Referenzgebäude benötigt:
Effizienzhaus-Stufe | Energieverbrauch im Vergleich zum Referenzgebäude |
---|---|
KfW-Effizienzhaus 40 | 40 % des zulässigen Bedarfs |
KfW-Effizienzhaus 55 | 55 % |
KfW-Effizienzhaus 70 | 70 % |
KfW-Effizienzhaus 85 | 85 % |
Je niedriger die Zahl, desto energieeffizienter das Gebäude und desto höher sind die Fördermöglichkeiten.
Wer ein Gebäude neu errichtet oder im Bestand modernisiert, kann über die KfW-Förderung oder die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite beantragen:
Eine energetische Sanierung bringt viele Vorteile – sie reduziert dauerhaft die Betriebskosten, steigert den Immobilienwert und schützt das Klima. Doch sie ist auch mit Investitionen verbunden. Um diese zu erleichtern, stellt der Staat über die KfW und das BAFA umfangreiche Fördermittel bereit. Dabei gibt es zwei zentrale Förderwege: Kredite mit Tilgungszuschuss oder direkte Zuschüsse für Einzelmaßnahmen.
In diesem Kapitel zeigen wir dir, wie die verschiedenen Programme funktionieren, für wen sie geeignet sind und wie du sie am besten kombinierst.
Die Förderlandschaft lässt sich grob in drei Varianten unterteilen:
💡 Wichtig: In vielen Fällen ist ein zertifizierter Energieeffizienz-Experte notwendig, um die Fördervoraussetzungen nachzuweisen.
Wenn du dein Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder deine Wohnung zu einem KfW-Effizienzhaus sanieren willst, sind diese Programme relevant:
Für Unternehmen, Kommunen oder kirchliche Einrichtungen gibt es:
Wenn du nicht direkt auf ein Effizienzhaus-Niveau sanieren willst, kannst du mit Einzelmaßnahmen starten – z. B. Dämmung, neue Fenster oder Heizungsmodernisierung. Das ist besonders flexibel und sinnvoll für schrittweise Sanierungen.
Typische Maßnahmen:
Je nach Vorhaben kannst du zusätzliche Förderbausteine integrieren – das steigert die Gesamtsumme und reduziert deinen Eigenanteil:
Die Förderlandschaft ist komplex und jede Immobilie stellt individuelle Anforderungen. Damit du die besten Entscheidungen treffen kannst, unterstützen wir dich bei allen Schritten rund um deine Sanierung:
Die energetische Qualität eines Gebäudes hängt maßgeblich davon ab, wie gut seine Hülle und Anlagentechnik aufeinander abgestimmt sind. Für eine erfolgreiche KfW-Effizienzhaus-Sanierung kommt es deshalb nicht auf einzelne Komponenten an, sondern auf ein durchdachtes Gesamtpaket aus baulichen und technischen Maßnahmen.
Eine gute Dämmung ist das Fundament jeder Sanierung zum Effizienzhaus. Ziel ist es, den Transmissionswärmeverlust zu minimieren – also zu verhindern, dass im Winter wertvolle Heizwärme über Dach, Wände oder Keller verloren geht.
Typische Maßnahmen:
Alte Fenster und undichte Türen sind energetische Schwachpunkte – sie verursachen Zugluft, hohe Wärmeverluste und unnötige Heizkosten. Moderne Elemente mit Mehrfachverglasung und wärmegedämmten Rahmen verbessern den U-Wert der Gebäudehülle deutlich.
Eine neue Heizung bringt meist die größte Energieeinsparung – besonders, wenn sie auf erneuerbare Energien setzt oder mit einem intelligenten Verteilungssystem kombiniert wird.
Mögliche Maßnahmen:
Förderung: Bis zu 70 % Zuschuss über KfW – abhängig vom System und Emissionsgrad.
Moderne Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung sorgen für frische Luft – ohne Wärmeverluste durch Fensterlüftung. Gleichzeitig verhindern sie Schimmelbildung und verbessern das Raumklima.
Vorteile:
Durch den Einsatz von Mess-, Steuer- und Regelungstechnik (z. B. Raumtemperaturregelung, Zeitprogramme, zentrale Steuerung) lässt sich der Energieverbrauch intelligent steuern und weiter senken.
Förderfähig z. B. bei Umsetzung in Gebäudeautomationsklasse B (nach DIN V 18599-11).
Die KfW-Effizienzhaus-Sanierung ist weit mehr als eine technische Maßnahme – sie ist ein strategischer Schritt in Richtung Kostensenkung, Werterhalt und Klimaschutz. Wer sein Gebäude nach Effizienzhaus-Standard modernisiert, profitiert gleich mehrfach: durch deutlich reduzierte Energiekosten, bessere Raumqualität, erhöhte Immobilienwerte und umfangreiche staatliche Förderungen.
Ob durch umfassende Sanierung zum KfW-Effizienzhaus oder durch gezielte Einzelmaßnahmen: Entscheidend ist, dass du frühzeitig planst, die passenden Förderprogramme wählst und die Umsetzung professionell begleiten lässt.
Du möchtest dein Gebäude energetisch modernisieren – weißt aber nicht, wie du die Maßnahmen sinnvoll kombinierst oder welche Fördermittel du tatsächlich bekommst?
Enerfect unterstützt dich dabei, dein Projekt professionell und förderfähig umzusetzen:
Ein Effizienzhaus 85 darf maximal 85 % Primärenergiebedarf und 100 % Transmissionswärmeverlust im Vergleich zum Referenzgebäude aufweisen. In der Praxis bedeutet das:
Förderkonditionen: 120.000 € Kredit + 5 % Tilgungszuschuss (6.000 €)
Mit Nachhaltigkeitsklasse oder EE-Klasse: 10 % Zuschuss (12.000 €)
KfW 40 ist energetisch besser – es benötigt nur 40 % des Primärenergiebedarfs, KfW 55 dagegen 55 %. Auch der Tilgungszuschuss ist bei KfW 40 höher:
Für Neubau ist EH 55 nicht mehr förderfähig – bei Sanierungen sind beide Optionen möglich.
Förderung:
Typische Kombination:
Förderhöhen siehe oben (120.000–150.000 € Kredit, bis zu 20 % Tilgungszuschuss)
Alle baulichen und technischen Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs:
Ja – im Rahmen der Sanierung.
Für Neubauten ist EH 55 nicht mehr zulässig, aber bei Bestandssanierungen förderfähig – mit bis zu 20 % Tilgungszuschuss (bei Erreichen der EE- oder NH-Klasse).
Für EH 40 liegt der Primärenergiebedarf bei nur 40 % des Referenzwerts. Der Heizwärmebedarf liegt meist unter 15 kWh/m²a, abhängig von Gebäudetyp und Technik.